Туристическая или Транзитная виза? Ähm, bitte was? Nur knapp einen Kilometer von der iranischen Grenze entfernt, vorbei an tiefen Gräben, hohen Wällen und Stacheldraht befinden wir uns in einer anderen Welt und verstehen nur noch Bahnhof. Der erste Turkmene den wir zu Gesicht bekommen ist ein junger Soldat im Tarnanzug, kecker Mütze und blankpolierten Stiefeln. Seine Gesichtszüge sind in keiner Weise mehr iranisch, nicht einmal mehr westlich. Zum ersten Mal sind ganz eindeutige asiatische Merkmale erkennbar: Hohe Wangenknochen, mandelförmige Augen und ein matter Hautteint. Er hält unsere Pässe in der Hand und schenkt uns nicht mal andeutungsweise ein Lächeln. Eher wirkt er etwas frustriert dass wir weder turkmenisch noch russisch sprechen, winkt uns aber weiter zu einem heruntergekommenen Gebäude. Teer scheinen die Turkmenen nicht zu kennen, denn das ganze Areal besteht aus unbefestigtem Boden und die vielen LKW’s wirbeln den Staub und Sand kräftig herum.
Vieles haben wir schon gehört von dieser berüchtigten Grenze in Sarakhs. Veloreisende sind hier schon bis zu sechs Stunden gestrandet, ohne wirklichen Grund. Wir haben ja auch schon Erfahrungen mit den Beamten der Ex-Sowjet Länder sammeln dürfen und machen uns also aufs Schlimmste gefasst.
Zuerst nimmt sich ein „Arzt“ unser an. Er fragt nach unserem Land, entgegnet daraufhin begeistert Ibrahimović! Ähm, nein dieser Fussballer spielt für Schweden. Wir sind das andere Sch…Schweiz! Er korrigiert sich dann und meint nach kurzem Überlegen Roger Federer! Bravo! Wir wollen einen guten Eindruck machen und so klopfe ich ihm nach guter iranischer Manier anerkennend ein paar Mal auf die Schulter, worauf er mich etwas irritiert anschaut. Vielleicht ist Körperkontakt hier wieder etwas reduzierter als noch im Iran, ich sollte mich besser etwas zurücknehmen. Zum Glück macht er keine eingehende medizinische Untersuchung bei uns, sonst hätte er vielleicht die Flohstiche an mir entdeckt und uns vielleicht gar die Einreise verweigert? Ja, als Andenken an den Iran haben wir wohl bei der letzten Nacht auf dem Boden beim Roten Halbmond einen blinden Passagier aufgelesen. Hoffentlich werden wir diesen wieder los, bevor er sich vermehrt – ohne Waschmaschine und Staubsauger dürfte dies ziemlich schwierig werden! Komischerweise scheine nur ich einen abbekommen zu haben, Nora ist Flohfrei. Aber der Arzt merkt nichts und schreibt einige unserer Daten aus den Pässen in ein grosses Buch (!) und schickt uns in den nächsten Raum.
Hier steht ein grosser Scanner, einige Beamte mit überdimensionalen Hüten à la Russland schleichen herum und alle schauen etwas grimmig drein – allen voran die uniformierten Frauen. Eine davon ist gerade dabei einen der armen LKW Fahrer zusammenzustauchen, da seine Taschen hinter dem Scanner einfach wieder vom Fliessband gefallen sind. Oje, wir vermissen den Iran jetzt schon, überlegen kurz umzudrehen, verwerfen die Idee aber wieder als uns einer der Beamten zu bellt, ihm unsere Pässe zu bringen. Diese wandern dann von einem zum nächsten, verschwinden kurz, tauchen bei einem anderen wieder auf und liegen dann eine Zeitlang einfach auf einem Tisch, bis auch dort einige Daten von Hand in ein grosses Buch übertragen werden – alles über einen Zeitraum von ca. 45 Minuten. Wir warten brav auf ein nächstes Zeichen und werden tatsächlich bald aufgefordert, eine Gebühr zu entrichten (für welche wir sogar eine Quittung erhalten) und kriegen daraufhin unsere Pässe wieder. Soweit so gut, den Stempel hätten wir mal im Pass, aber die Velos stehen ja noch voll bepackt draussen.
Mit Schrecken stellen wir fest, dass jede Tasche der anderen Reisenden nach dem Scannen noch von Hand komplett durchwühlt wird. Das kann bei unseren 12 Taschen ja eine Ewigkeit dauern! Ausserdem verschwinden einige der LKW Fahrer mit einem Beamten kurzzeitig in einem Nebenraum und tauchen 10 Minuten später wieder auf. Was da drin passiert wollen wir gar nicht erst wissen – wir haben schon von unangenehmen Geschichten in Zusammenhang mit einem Gummihandschuh gehört, auch von weiblichen Reisenden.
Wir rollen die Velos vor den Scanner, lassen alles Gepäck durchlaufen und machen auf der anderen Seite einen geordneten Haufen unserer Taschen, eine recht ansehnliche Beige. Vielleicht so ansehnlich, dass sich die Taschen-Durchwühl-Beamten wohl selber leid tun, noch schnell ein paar Scheine für uns ausfüllen, von vier verschiedenen Beamten unterschreiben und stempeln lassen und uns tatsächlich andeuten dass wir nun gehen dürften. Ehrlich?! Wir können gehen? Da, da! heisst es und uns wird die Türe gewiesen. Rasch, bevor sie es sich anders überlegen, packen wir unsere Velos in Rekordzeit und verlassen das Gelände. In 1h15 sind wir durch den turkmenischen Zoll, das soll uns mal jemand nachmachen!
Turkmenistan – ein Land das eigentlich niemand wirklich bereisen möchte, aber es liegt halt etwas unglücklich auf dem Landweg zwischen Europa und Asien, zumindest solange Pakistan und Afghanistan keine wirkliche Alternative darstellen. Liest man sich etwas ein, hört man von unglaublichen Geschichten über einen (weiteren) grössenwahnsinnigen, narzistischen Diktator namens Saparmyrat Ataýewiç Nyýazow, der sich selbst Türkmenbaşy nannte, was soviel bedeutet wie „Führer der Turkmenen“. Inspiriert von einem anderen Führer, kreierte er seinen eigenen Slogan: Halk, Watan, Turkmenbaşy! (Volk, Nation, Ich!). Er führte sein Konterfei auf allen Banknoten und als Senderlogo des Nationalfernsehens ein und stellte goldene Statuen von sich und seinen Eltern in allen Landesteilen auf. Dazu liess er alle Wochen- und Monatsnamen durch Namen aus seiner Familie und nach Nationalhelden ersetzen. Nebenbei schrieb er mehrere Bücher, die für die Turkmenen Pflichtlektüre sind, allen voran sein Buch Ruhnama. Nach seinem plötzlichen Tod durch einen Herzinfarkt 2006 wurden zum Glück einige seiner doch sehr eigenwilligen Änderungen wieder abgeschafft.
Neuer Staatspräsident wurde Gurbanguly Berdimuhamedow, der bis heute im Amt ist. Das politische System beruht somit weiterhin auf einem präsidialen Regierungssystem. Der neue Präsident ist wesentlich unauffälliger als sein Vorgänger und betreibt bei weitem nicht dessen Personenkult, das Land bleibt jedoch sehr abgeschottet.
Turkmenistan, welches übrigens über die weltweit viertgrössten Erdgasvorkommen besitzt und Schätzungen zufolge auch über bis zu 250 Milliarden Tonnen Erdöl verfügen soll, besteht zu einem grossen Teil aus der Karakum-Wüste. Diese gilt es zu durchqueren, möchte man Usbekistan erreichen. Beflügelt durch den reibungslosen Grenzübergang pedalen wir los, fest daran glaubend in den noch verbleibenden viereinhalb Tagen unseres Transitvisums die knapp 500km schaffen zu können. Will man mehr als fünf Tage im Land verbringen, müsste ein Touristenvisum beantragt werden. Dieses ist mit der Klausel verbunden, einen lokalen Guide anzuheuern, der einen auf Schritt und Tritt begleitet und über die Schulter schaut. Natürlich zu entsprechenden Tagesansätzen. Kein Wunder gilt Turkmenistan als das Nordkorea Zentralasiens. Dabei besuchen in Tatsache weniger Touristen Turkmenistan als Nordkorea!
Was uns als erstes auffällt sind die modernen Autos, die gefährlich schnell an uns vorbeischiessen. Dieses Problem löst sich aber ziemlich schnell, da die Strasse zunehmend schlecht wird und die Bezeichnung „Strasse“ bald nicht mehr verdient. Aber auch diese Holperpiste vermag uns nicht aufzuhalten und tapfer suchen wir unseren Weg zwischen den teils riesigen Schlaglöchern in Richtung Mary. Die Gegend ist wie von einem Stempel flachgedrückt und seit längerem ist weit und breit ist kein Mensch oder Dorf mehr zu sehen. Wir begegnen lediglich einer Herde Kamele, einer Schildkröte, einer Wüstenmaus und einer Art Murmeltier. Über die letzten Stunden haben uns kaum eine handvoll Fahrzeuge passiert. Um uns herrscht eine eigenartige Stille, wie wir sie seit Monaten nicht mehr erlebt haben. Nur der Wind ist uns nach wie vor ein treuer Begleiter, dreht nach einer Weile genau gegen uns und nimmt stündlich an Stärke zu. Oje, schon die letzten Velotage im Iran hatten wir ziemlich mit diesem fiesen Wind zu kämpfen. Wir kommen kaum mehr voran, suchen uns einen schattigen Platz unter einem Busch und machen einige Stunden Rast, auch um der heissesten Zeit des Tages zu entgehen. Jetzt im Mai herrschen lediglich Temperaturen um die 34 Grad, nur einen Monat später werden es wohl bereits über 40 Grad sein. Trotzdem steigt unser Trinkwasserkonsum bereits auf ca. 6-7 Liter pro Person und Tag.
Mitte Nachmittag hat der Wind keineswegs nachgelassen, sondern eher noch an Kraft gewonnen – unsere Geschwindigkeit fällt auf knapp 10km/h. Frustriert über diesen Fehlstart müssen wir einsehen, dass wir mit diesem Wind unmöglich aus eigener Kraft nach Usbekistan kommen können. 100km waren für diesen ersten Tag geplant, nach nur 60km (nach über 5 Stunden strampeln) müssen wir aufgeben, stellen kurz vor Sonnenuntergang unser Zelt an einem Feldrand auf, kochen ein schnelles Abendessen und flüchten vor den 1000enden Moskitos ins Zelt, wo wir sogleich in einen tiefen Schlaf fallen. Gegen den Wind fahren ist kräfteraubend, auch mental.
Kurz nach 5 Uhr früh geht die Sonne auf und weckt uns, nach der wohl ruhigsten Nacht unseres Lebens, aus unserem tiefen Schlaf. Es war so still, dass wir sogar die Moskitos gehört haben, die von draussen einen Weg in unser Zelt suchten. Wir sind froh keinen Kontakt mit den hier heimischen Skorpionen, Vipern und Kobras gehabt zu haben (zumindest haben wir nichts von deren Anwesenheit bemerkt) und fahren so früh wie möglich weiter, in der Hoffnung, dass der Wind am Morgen etwas barmherziger ist.
Mit doch beinahe doppelter Geschwindigkeit gegenüber dem Vortag kommen wir endlich etwas voran, wobei die Strassenqualität ein Aufholen des gestrigen Zeitverlusts unmöglich macht. Wir sind daher doppelt froh, als Mejlis in seinem leeren Pickup neben uns anhält und findet, wir könnten doch die Velos hinten aufladen, er würde uns ins nächste Dorf Howushaus mitnehmen! Dabei muss beachtet werden, dass wir bis zu dem Zeitpunkt lediglich von einer Handvoll mit Ziegelsteinen oder Sand beladenen Lastwagen überholt wurden – dies war der erste Personenwagen, erst noch mit Platz für die Velos! Wir können unser Glück kaum fassen, als wir im Auto über die staubigen Strassen holpern – vielleicht können wir so unseren Zeitverlust wieder aufholen!
Wir sind überrascht wie weit es noch bis zu dem Dorf ist – selbst mit dem Auto dauert die Fahrt für die vielleicht 25km mehr als 30 Minuten. Wir passieren unzählige riesige Baumwollfelder und Mejlis erzählt uns, dass er in der Baumwollindustrie arbeitet. Zu Sowjetzeiten wurden damals über hunderte von Kilometern Kanäle gebaut, um das Wasser des Amu Darya Flusses an der Grenze zu Usbekistan für die neu angelegten Felder nutzen zu können. Ein nicht unwesentlicher Nebeneffekt davon ist, dass dabei der Aral See eines wichtigen Zuflusses beraubt wurde und seither ein Grossteil seiner ursprünglichen Fläche eingebüsst hat. Eine Katastrophe für Mensch und Natur von unermesslichem Ausmass.
Wir erreichen Howushaus und sind nicht sicher, ob er für den Transport eine Bezahlung erwartet, aber er lacht nur und fährt winkend davon. Nun sind wir also, wo wir bis gestern Abend hätten kommen wollen und es ist bereits wieder kurz vor Mittag. Rasch filtern wir rund 10 Liter Wasser und machen uns auf den Weg. Da wir nun auf der Hauptverkehrsachse unterwegs sind, ist der Belag grösstenteils akzeptabel, stellenweise aber immer noch unzumutbar. Auch der Wind ist mittlerweile auch wieder stark präsent und macht unseren Aufholungsversuch mit seinem konstanten Gegenwind zunichte. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 11km/h lässt sich diese Strecke einfach nicht bewältigen. Mittlerweile wissen wir, dass er auch abends nicht nachlässt – erst nachdem die Sonne am Horizont verschwunden ist, schwindet seine Kraft ein klein wenig, und Fahren auf diesen Strassen ist in der Dunkelheit nicht gerade empfehlenswert. Wir sind enttäuscht, die Voraussetzungen waren mit dem raschen Grenzübertritt erst ideal, aber wenn der Wind nicht mitspielt, ist nichts zu machen. Bei einem Tempo von 11km/h müssten wir über 9 Stunden Velo fahren pro Tag (reine Fahrzeit, ohne Pausen), um 100km weit zu kommen. Und dass es am Folgetag plötzlich windstill sein könnte, daran glauben wir nach fünf sehr windigen Tagen nicht mehr. Wir versuchen auf einem der vorbeifahrenden Fahrzeuge einen Transport zu kriegen, aber der Verkehr ist dünn und besteht fast nur aus beladenen Lastwagen.
Gerade als wir am Strassenrand eine kurze Pause machen, nähern sich zwei iranische LKWs – ich winke ihnen zu und mache Gesten, ob wir mitfahren dürften. Tatsächlich halten sie an und Amir und Hassan steigen aus. Kurz entschlossen binden sie unsere Räder jeweils hinter der Führerkabine fest und verfrachten uns in der luxuriöseren Kabine von Amirs modernem Volvo. Ob wir nur die 30km bis Mary mitfahren wollen oder gleich bis Turkmenabad, auf der anderen Seite der Karakum Wüste, alles kein Problem! Wir hätten die beiden küssen können! Erst gerade noch standen wir vor einem riesigen Problem, und schon haben diese beiden Brummifahrer alles auf einen Schlag gelöst! Bequem fahren wir in der klimatisierten Kabine ca. 340km quer durchs Land und können unser Glück wiederum kaum fassen. Wir passieren Mary und somit kurz darauf auch die Ruinen der ehemaligen Stadt Merv, welche übrigens Scheherazade zum Buch „1001 Nacht“ inspiriert haben soll. Uns ist es ein Rätsel wie in dieser gottverlassenen, trockenen Gegend damals eine Stadt dieser Grössenordnung entstehen konnte. Merv (Marv-i-shah-jahan – Merv, Königin der Welt) war zu Zeiten der Seidenstrasse im 10. und 11. Jahrhundert ein bedeutender Ort und wurde gleichgesetzt mit Städten wie Damaskus, Kairo oder Baghdad. Die Söhne Gengis Khans machten sie im 13. Jahrhundert jedoch dem Erdboden gleich – heute ist fast nichts mehr davon übrig.
Erst etwas später erfahren wir, welches Risiko Amir auf sich genommen hat, als er uns mitnahm – als wir uns nämlich der ersten von vielen Polizeikontrollen nähern, meint er zu Nora, sie solle sich hinter dem Sitz verstecken. Anscheinend ist es ihm verboten, drei Personen in einer Kabine zu befördern, vor allem Frauen dürfe er gar nicht erst mitnehmen. Das gäbe nicht nur eine Busse, sondern ziemliche Probleme mit seinem Visa! Uns ist es gar nicht recht, dass er sich wegen uns eines solchen Risikos aussetzt und bibbern jedes Mal wenn wieder eine Polizeikontrolle auftaucht und sich Nora hinter dem Sitz extra klein macht. Aber er meint nur gelassen, er mache das gerne für uns, denn Allah würde seine guten Taten vergüten.

…geht es in die Karakum Wüste. An den Büschen erkennen wir den starken Gegenwind und sind froh im LKW zu sitzen!
Wir schaffen es durch alle Kontrollen und jubeln auf, als wir die letzte passieren. Geschafft! Als wir Turkmenabad erreichen, ist es bereits dunkel und als Amir schliesslich anhält meint er nur: Sorry Maykl, finish! Typisch Iraner, da haben sie uns aus der Klemme geholfen und entschuldigen sich auch noch, weil sie uns nicht direkt ins Zentrum fahren können! Wir verabschieden uns herzlich, schenken ihm eine unserer letzten Schweizer Schoggi und als wir davonfahren meint er nur Tomorrow to Usbekistan, in camion, no problem! Wir würden ihn morgen auf jeden Fall wiedersehen, auch er muss nach Buchara, aber wir werden versuchen, dies gegen den Wind auf eigene Faust zu schaffen. Schliesslich fällt jetzt der Zeitdruck weg.
In Turkmenabad erfahren wir nochmals ein wenig vom turkmenischen Alltag. Wir spielen mit dem Gedanken noch einen extra Tag in dieser Stadt zu verbringen, da wir ja jetzt plötzlich genügend Zeit zur Verfügung haben. Wenn wir schon in Turkmenistan sind, sollten wir das doch ausnutzen, schliesslich kommen wir wohl nie wieder hierher. Abgeschreckt durch die hohen Hotelpreise für einen niedrigen Standard beschliessen wir aber, die gewonnenen Tage doch lieber in Usbekistan zu verbringen.

Unser Hotel (mit 38USD die günstigste Unterkunft Turkmenabads) war ein richtiges Apartment, mit Schlafzimmer…
Wir rollen langsam aus der Stadt Richtung Grenze, saugen nochmals alles auf, was Turkmenistan ausmacht: die netten, lächelnden und winkenden Turkmenen, die auffallend hübschen Turkmeninnen mit ihren langen Haaren oder aufgezwirbelten Kopftüchern und den körperlinienbetonten bodenlangen, bunten Kleidern, das komplette Fehlen von Strassenlinien, -schildern (die Bewohner zeigen uns aber automatisch den Weg – sehr nett) oder Werbeplakaten oder die mit Wellblech-Giebeldächern gebauten Häuser, die überall im Land gleich aussehen. Die Menschen begegnen uns sehr freundlich, oft werden wir aus dem Auto heraus gegrüsst und angehupt. Die Häuser und Dörfer wirken aber etwas heruntergekommen, die Regierung würde lieber mehr Geld in die Infrastruktur stecken als goldene Statuen und protzige Regierungsgebäude in der Hauptstadt Ashgabat zu bauen. Oder eine anständige Brücke über den breiten Amu Darya-Fluss bauen, denn obwohl dies die Hauptverbindungsachse nach Usbekistan ist und von allen LKWs befahren wird, gibt es nur eine wackelige, schwimmende Pontonbrücke die aussieht wie aus dem 2. Weltkrieg.
Nach nur drei Tagen verlassen wir das windige Turkmenistan also bereits wieder, 100km nach der Grenze wartet mit Buchara bereits eine Stadt mit grossem Namen auf uns – wir können es kaum erwarten dort einzutreffen!
Hoi Travelos
Es isch ganz ungewohnt, dass ihr in so kurzer Zit eis Land passieret. Aber es isch glaub ganz guet gsi, dass ihr nüm witergfahre sind. Ihr münd jo niemertem öppis bewiise und so hets jo würklich kei wärt gha.
Lustig das Föteli mitem “modärne” Bad…herrlich! Ich bi scho gspannt, was euch inUsbekistan erwartet und freu mi ufe nöchsti Bricht.
Gäbet Sorg
Bone
Sali zäme
Huch, das esch aber jetzt ganz schnäll gange… Richtig ungwohnt nach Iran 😉
Aber das esch secher die richtige Entscheidig gsi, mitde LKW’s mitzfahre. Ou i 5 Täg hättet ehr jo net vel meh vo däm Land mitbecho.
Liebi Grüess us der windige Schwyz
Claudia
Wow, ich bin einfach überwältigt, wenn ich sehe, wie Ihr im richtigen Moment unerwartet Hilfe bekommt. Das ist absolut grossartig!!!! Man glaubt nämlich oft, so was komme nur in Romanen vor (Jemand ist auf der Flucht oder sonst in der “Schei……..”, etc.) Was ich mich gefragt habe: “Warum hat es denn so viele Mücken in einem so trockenen Land (Wüste)”. Ist das wegen den Kanälen und den Baumwollfeldern, die Brutstätten sind für diese Viecher? Lieber Miguel, hoffentlich wirst du den Floh (oder sind es schon “die Flöhe”) los oder bist ihn schon los?
Ich freue mich auf den Bericht aus Usbekistan. Fahret guet und hebet Sorg. Liebi Grüess
Mary-Jones
Hoi Mary,
Ja, die Mücken kamen wohl von den Bewässerungskanälen, es hatte auch in den Feldern teilweise stehendes Wasser. Ausserdem war auch ein grosses (künstliches) Wasserreservoir in der Nähe.
Und so weit ich weiss, ist Floh noch immer da – ist schwierig zu sagen, da er immer nur alle 2-3 Nächte aktiv wird! Mal sehen wie wir den wieder loswerden!
Liebe Grüsse!
Ihr liebe Zwei!
uff, d’Durchquerig vo däm kurlige Land isch gschafft. Ich ha oft an euch dänkt, wie das mit em Velo z’bewältige isch in nur 5 Täg!? Dr Wind het wohl fascht so fescht kuttet wie in Na-In, oder? Jo, denn cha me chuum velofahre und kunnt nid vorwärts…und erscht no uf sooo miiese Strosse! Und denn no Moskitos, Schlange und Skorpione…nei danke!
Schön, dass Euch (natürlich!!!) en Iraner mit em Laschti mitgnoh het, eine wo sogar dermit no es Risiko igange isch, Allah söll ihm’s würklich vergälte! Aber gälled, eso hemmer ebe d’IranerInne erläbt, die cha me fascht nid toppe mit ihrer Hilfsbereitschaft und Gastfründschaft.
Euri Schilderig vor Gränzkontrolle isch mir kalt dr Rügge abe gfahre…Wie me sich au cha uffüehre als chliini “Gränzkönigin” oder chliine “Gränzkönig”, s’isch nid zum glaube. Und mit 1 1/4 Std. sind ihr no guet dervocho.
Jetz freu mi, dass Ihr in Usbekistan sit und grad könnet Buchara gniesse. Dank Eurer Lektüre vor “Geschichte Irans” sit Ihr informiert und gniesset ihr in Transoxanien d’Hauptstadt vo de Timuriden 1307 – 1506
Juchhui, gniesset’s ! Ich freu mich sehr für euch!
Siget umarmt vom Guido
HeyHey! So schnäll han ich net mit eme neue Bricht grächnet, ha dänggt, ihr sind no fescht am strample:-) dMirjam het mir zum Glügg brichtet dass ihr guet dure greist sind und au scho dr Blog updated händ:-) uff, das sin aifach scho Zueständ in däne sowjetisch prägte Länder…krass! Bi froh sin ihr einigermasse guet über dGränze cho und dr Amir het jo dSchoggi ächt verdient!!!:-) wünsch Euch e gueti hoffentlich bald floh-losi Zyt in Usbekistan! Hug!
Juhuu das isch den super-! Sali Ihr liebe,
Scho än Bricht. Alli hämer glaubi fescht an Euch denggt. Wieder eimol mehr soviel Hilf und liebi Mensche-Engel!
Was für tolli iidrüggligi Ärläbnis, aber würglig au fascht net denggbar für uns Weschtler. Ächli gruselig, sonen Überwachigs-Polizeistaat. ..Was die letschti Schoggi?? 🙂 Wie isch das gange in däre Hitz? Bin i froh, sind ihr jetzt in Usbekistan und alles sowiit guet gange. Die schpezielle Ärläbnis ghöre halt eifach zum Reise…Floh und so 🙂
Wiiterhin vieli glüggligi Moment und ä gueti Zyt in Usbekistan. Ganz liebi Umarmige.
Salom!
Wow, do heit dir jo mega Glück gha mit em Amir. Super, dass dir das Land mit sinere Hilf so schnäll heit chöne durchquere und dä eckelhaft Gegewind ustrickse :-).
Wie isch denn dr Gränzübertritt nach Usbekistan gsi? Isch das chli fründlicher abgloffe? Wie lang chönet dir in däm Land blibe?
Liebi Grüess
Barbara
Salom Barbara 🙂
Dr Grenzübergang isch nid wirklich fründlicher gsi (I miss Iran!), zuedäm hämer 2h miesse warte wil grad Mittag gsi isch und keine am schaffe! Mir dörfe 30 Tag im Land blibe, am 9.6. rolle mir denn bi de Tajike i. Mol luege ob die e fründlicheri Grenze händ!
Leider windets immer no (us dr falsche Richtig)…aber bi 35 Grad isch das fascht scho agnähm! Liebe Gruess vo uns!